Leghorn Exchequer

Die gescheckten Leghorn Exchequer kommen ursprünglich aus Amerika. Dort sind sie in einer weißen Leghornherde zum erstenmal als Farbmutation aufgetreten.

Ihren Namen erhielten die Leghorn durch die Hafenstadt Livorno, dessen englische Übersetzung Leghorn bedeutet, von wo aus im Jahr 1835 die ersten Hähne nach Großbritannien und in die USA verschifft wurden. Hier wurde mit den „Italienern“ weitergezüchtet, denn sie waren für ihre enorme Legeleistung schon seit dem Altertum bekannt. So entwickelten sich die Italiener, bzw. Leghorn Hühner je nach Land ganz unterschiedlich in ihrem Erscheinungsbild. Das Leghorn Huhn, wie es im Rassestandard für Deutschland anerkannt ist, geht auf das im Jahr 1835 in die USA exportierte und 1870 von den USA wieder nach Europa eingeführte „Italiener“ Huhn mit dem üppigen, hochgetragenen Schwanz zurück.

Den amerikanischen Typus gibt es in vielen weiteren Farbschlägen. So auch in schwarz-weiß gescheckt. Die Läufe sind kräftig gelb, die Augen auffallend orangerot. Während die Ohrscheiben rein weiß erstrahlen, sind Kehllappen, Kamm und Gesicht rot, ohne jeglichen weißen Anflug. Auffallend ist neben den langen und sehr feinen Kehllappen auch der imposante, fünffach gezackte Stehkamm. Bei der Henne steht jedoch nur der erste Zacken, dann kippt der Kamm zur Seite, ohne ihr in die Augen zu fallen und die Sicht zu behindern. Farblich unterscheiden sich Hahn und Henne, bis auf die bei legenden Hennen zulässigen, leicht blasseren Läufe, nicht.

Das Leghorn entspricht in seiner Körperform dem langgestreckten Landhuhntyp. Ein typischer Körper, der die enorme Legeleistung gewährleistet. Ideal ist ein tiefer Körper mit waagerechter Haltung. Die Schultern sollten kräftig sein, der Rücken ein wenig hohl, um ohne Winkelung direkt in den Schwanz überzugehen. Der wird hoch und stolz in seiner ganzen, üppigen Pracht getragen, bzw. sollte bei der Henne ebenfalls schön lang und gefächert sein. Abgerundet wird das harmonische Gesamtbild durch den ebenfalls stolz und hoch getragenen, nicht zu langen Hals, auf dem ein zierlicher, schnittiger Kopf sein Bestes gibt. Es sind sehr robuste und leistungsstarke Tiere, die durchaus 200-250 Eier, mit einem Gewicht von 55-60 Gramm, im Jahr legen. Die Küken entwickeln sich sehr schnell und sind wenig empfindlich. Auch wenn die Leghorn zu den eher leichten Rassen gehören, fliegen die Exchequer wenig und können sehr zutraulich werden.

Das Leghorn könnte man als echtes „frühreifes“ Früchtchen bezeichnen, das neben einem lebhaften Temperament und leichter Aufziehbarkeit auch noch die besten Eigenschaften eines Wirtschaftshuhns in sich vereint. Sie wurden rein auf Legeleistung gezüchtet. Und mit der glänzen sie über alle Maße. Kein Wunder, dass sie im Zeitalter der Industrie als Zuchtgrundlage für viele Hühnerstämme galten. Noch heute tragen Leghybride die Gene von Leghorn Hühnern in sich. Die bis zu 2,2 Kilogramm schwere Henne (Hahn bis 2,7 Kilogramm) legt im ersten Jahr bis zu 260 weißschalige Eier, im zweiten Legejahr sind es noch bis zu 200 Eier und sogar in der dritten Legeperiode glänzt sie noch mit rund 160 Eiern. In Brutstimmung geraten Leghorns hingegen (fast) nie. An die Haltung stellen die vitalen Hühner ebenso wenige Ansprüche, wie an ihr Futter. Hält man sie freilaufend, so suchen sie sich einen Großteil ihres Futters selber. Leghorn sind überaus gute Futterverwerter, schnellwüchsig und recht zutraulich, werden allerdings kaum handzahm.